WAHLPATENSCHAFT
Knapp 3-mal so viele Wahlberechtigte über 60 wie unter 30-Jährige gibt es.
Großeltern entscheiden über die Zukunft ihrer Enkel - doch was wäre, wenn sie mit ihnen entscheiden?
Eine geringere Wahlbeteiligung junger Wähler kann dazu führen, dass ihre Interessen und Anliegen in politischen Entscheidungsprozessen nicht ausreichend vertreten werden. Politiker und Regierungen können dazu neigen, Politikvorhaben zu priorisieren, die älteren Wählern zugutekommen, da sie eine größere politische Machtbasis haben.
Dadurch kann es zu einer Vernachlässigung der Bedürfnisse junger Menschen kommen, insbesondere in Bereichen wie Bildung, Arbeitsmarkt und Umweltschutz, die für ihre Zukunft von großer Bedeutung sind.
Zudem kann die Stimmenungleichheit zwischen Jung und Alt auch zu einer Verzerrung der politischen Agenda führen. Wenn politische Parteien und Kandidaten darauf abzielen, ältere Wähler anzusprechen, besteht die Gefahr, dass sie bestimmte Themen und Probleme vernachlässigen, die jüngeren Wählern wichtig sind.
Dies kann zu einer Schieflage in den politischen Diskussionen führen und zu einer mangelnden Repräsentation der Interessen junger Menschen beitragen.
Um die Stimmenungleichheit zwischen Jung und Alt bei Wahlen anzugehen, gibt es verschiedene Ansätze.
Erstens: politisches Bewusstsein stärken
Durch eine bessere Informationsvermittlung und Bildung können junge Wähler befähigt werden, ihre Stimme zu erheben und an politischen Prozessen teilzunehmen.
Zweitens: Wahlbeteiligung junger Menschen erhöhen
Dies kann die Einführung von flexibleren Wahlverfahren, die Förderung von politischer Partizipation in Schulen und Hochschulen sowie die Bereitstellung von Informationen über politische Entscheidungen und deren Auswirkungen auf junge Menschen umfassen.
Ein generationenübergreifender Dialog
Seit Jahren protestiert die junge Generation auf der Straße, doch bei politischen Entscheiden sind ihre Stimmen in Unterzahl.
Und das, obwohl gerade sie am meisten von den Folgen der heutigen Entscheidungen betroffen sein werden.
Jede:r Wahlberechtigte in Deutschland
Prinzipiell können Kinder und Jugendliche jeden bitten, eine Wahlpatenschaft zu übernehmen - und für sie bei der kommenden Landtagswahl zu wählen.
Auch mehrere Wahlpaten sind möglich - und von Vorteil.
Dialog statt Konflikt
Ein generationsübergreifender, politischer Dialog und das Anregen einer Diskussion über eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft.
Vor allem ältere Generationen vertrauen auf konservative Wahlentscheidungen, bestimmen dennoch maßgeblich über die Zukunft von Kinder und Jugendlichen. Im Projekt der Wahlpatenschaft werden sie dazu angehalten, zu reflektieren und die Wünsche der jüngeren Generation in ihre Entscheidung miteinzubeziehen.
Vor allem in Wahlen haben Bürger:innen die Chance politisch ein Zeichen zu setzen.
Schulen können in dem
Kontaktformular
registrieren - und kostenfrei die Flyer mit den
Wahlpatenscheinen für ihre Schüler bestellen.
Die Schüler:innen erhalten die Wahlpatenscheine. Hier befinden sich alle Informationen zu der Aktion in Kurzform.
Wahlweise kann das Video und die Power-Point-Präsentation gezeigt werden.
Nun gehen die Schüler zu ihren Großeltern und bitten sie um die Wahlpatenschaft.
Mit der Unterschrift im Wahlpatenschein verpflichten sich die Wahlpaten zu einer Berücksichtigung der politischen Interessen und Wünsche der Schüler:innen.
Es werden Flyer bzw. fertige Wahlpatenformulare in den Schulen verteilt. Dort findet sich eine Kurzanleitung:
Die Schüler nehmen die Flyer mit nach Hause und gehen mit dem Formular zu ihren Großeltern. Gemeinsam wird der Wahlpatenschein ausgefüllt: Die Großeltern versprechen ihren Enkeln, deren Interessen bei der Wahlentscheidung zu berücksichtigen.
Einfach das Anmeldeformular ausfüllen und angeben, wie viele Flyer benötigt werden. Wir setzen uns mit euch in Verbindung.
In Deutschland herrscht eine Stimmenungleichheit zwischen Jung und Alt d.h. eine ungleiche Verteilung der politischen Macht und Einflussnahme zwischen verschiedenen Altersgruppen. Diese Ungleichheit kann sich sowohl auf die Wahlbeteiligung als auch auf die politische Agenda und die Prioritäten der Regierungen auswirken.
Landtagswahl Bayern am 8.10.2023
Niedersachsen
Die Wahl zum 19. Landtag von Niedersachsen fand am 9. Oktober 2022 statt.
Im Vorhinein der Landtagswahl in Niedersachsen, wurde hier das Konzept der Wahlpatenschaft erstmals durchgeführt.
Größter Erfolg wurde an der Johann-Peter-Eckermann-Realschule verbucht, wo der Schulleiter in Eigeninitiative einen Presse-Bericht über das Projekt veröffentlichen ließ.
Bremen
Die Wahl zur 21. Bremischen Bürgerschaft der Freien Hansestadt Bremen fand am 14. Mai 2023 statt.
Hier wurde das Konzept der Wahlpatenschaft erneut an Schulen vorgestellt, sowie über Plakate und in den Lokalzeitungen beworben.
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